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Fünf Jahre mit der Leica Q2 Monochrom – und was jetzt?

Manchmal stolpert man ganz zufällig über besondere Orte. Vor ein paar Tagen habe ich vermutlich den schönsten Spot in meinem Dorf entdeckt – mit Blick auf mein Zuhause, den Wald dahinter und in der Ferne die Frankfurter Skyline. Dort saß ich, dachte nach – und fragte mich: Was passiert eigentlich nach fünf Jahren Leica Q2 Monochrom?

Die Q2 Monochrom – mein treuester Begleiter

Vor ziemlich genau fünf Jahren habe ich die Leica Q2 Monochrom gekauft. Und was soll ich sagen? Diese Kamera hat mir nicht nur den Einstieg in die Leica-Welt ermöglicht, sondern mich fotografisch enorm weitergebracht. Sie ist die Kamera, mit der ich mit Abstand die meisten Bilder geschossen habe. Und bis heute liebe ich die Arbeit mit ihr. Die Bildqualität, die Haptik, das Erlebnis – einfach unvergleichlich.

Doch in den letzten Monaten hat sich einiges verändert. Ich habe mich selbstständig gemacht, und in der Auftragsfotografie ist Farbe schlichtweg Pflicht. Schwarzweiß bleibt für meine persönlichen Projekte wichtig, aber beruflich stoße ich mit der Q2 Monochrom langsam an Grenzen.

Was kommt als Nächstes? Leica M oder Leica SL?

Eigentlich bin ich ein typischer Leica M-Typ. Ich liebe das Bedienkonzept, die Historie, die Reduktion aufs Wesentliche. Eine M10-R steht schon länger auf meiner Wunschliste. Doch dann kam – wie so oft – das Leben dazwischen. Oder besser gesagt: Dennis Weißmantel. In einem Gespräch warf er plötzlich die Leica SL2-S in den Raum. Und ich muss zugeben: Das hat mich ziemlich getriggert.

Der Leica Store Frankfurt stellte mir dann freundlicherweise eine SL2-S mit dem Summicron 35mm zur Verfügung. Und ich bekam die Gelegenheit, mich in Ruhe zu verlieben – oder auch nicht. Ich war skeptisch. Größer, schwerer, spiegellos. Aber was soll ich sagen: Die Kamera macht richtig Spaß.

Warum die SL2-S?

Die SL2-S ist ein echtes Arbeitsgerät. Zwei SD-Kartenslots, ein ordentlicher Sucher, starke Serienbildfunktionen und ein robustes Gehäuse. Und das Beste: Sie nutzt denselben Akku und dasselbe Ladegerät wie meine Q2. Das macht das Setup für Reisen und Jobs deutlich kompakter und praktischer.

Auch das Bedienkonzept ist nahezu identisch mit der Q2. Menüführung, Tastenbelegung, Schulterdisplay – alles fühlt sich vertraut an. Der Umstieg war kein Sprung ins kalte Wasser, sondern eher ein Schritt in vertrautes Neuland.

Mit dem 35mm Summicron wirkt die Kamera überraschend handlich, obwohl sie deutlich größer ist als meine Q2. Der Body liegt gut in der Hand – trotz meiner eher kleinen Hände – und fühlt sich unglaublich hochwertig an. Klar, das Gewicht ist da, aber ich habe sie einfach am Gurt getragen, und es hat gepasst.

Adaptieren statt investieren

Ich besitze bereits einige M-Objektive, die ich problemlos adaptieren kann. Damit bekomme ich das manuelle Fokussieren, das ich liebe, kombiniert mit Focus Peaking und einem leistungsstarken Body. Autofokus? Brauche ich selten. Die Kombination SL2-S + M-Glas macht für mich einfach Sinn – auch finanziell. Ein SL2-S-Setup mit Adapter und vorhandenem Objektiv kostet aktuell etwa so viel wie ein SL3-Body allein.

Fazit: Die Q2 bleibt, die SL2-S kommt – und die M? Bald.

Meine Q2 Monochrom bleibt. Punkt. Die gebe ich nicht her – sie ist mein kreativer Begleiter, mein persönlicher Ausdruck. Aber ich bin realistisch: Für die professionelle Arbeit braucht es Farbe, Flexibilität, Leistung. Und da passt die SL2-S perfekt rein.

Die M wird kommen, irgendwann – da bin ich mir sicher. Aber aktuell ist die SL2-S für mich der logischere Schritt. Sie passt zu meiner Q2, ergänzt mein System sinnvoll und macht einfach Lust aufs Fotografieren.

Ich bin gespannt, was ihr dazu denkt. Seid ihr Q-User, M-Fans, SL-Fotograf:innen? Was wäre euer nächster Schritt? Schreibt’s gerne in die Kommentare. Und wenn ihr mich demnächst auf der Straße oder bei einem Event trefft – achtet mal drauf, was ich um den Hals trage. Vielleicht ist es die Q, vielleicht die SL… oder vielleicht ja bald beides.

Bis bald – und wie ich gern sage: Das wird gut.

Schau dir das passende Video von mir bei Youtube an: