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Marketing in der Krise: Warum Du gerade jetzt nicht kürzen solltest

Wirtschaftlich schwierige Zeiten treffen früher oder später fast jedes Unternehmen. Aufträge brechen weg, Kunden halten sich zurück, die Unsicherheit steigt – und in vielen Unternehmen gibt es einen Reflex: “Wir müssen sparen. Streichen wir erstmal das Marketing.”

Aber genau das ist der falsche Weg.

In diesem Blogartikel zeige ich Dir, warum Marketing gerade in Krisenzeiten essenziell ist. Du erfährst, warum Sichtbarkeit, Vertrauen und Kommunikation in der Krise über Deinen Markterfolg entscheiden – und warum Du mit intelligentem, fokussiertem Marketing sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen kannst.

Marketing als Investition, nicht als Kostenpunkt

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten scheint es zunächst logisch, dort zu sparen, wo keine unmittelbaren Umsätze erzielt werden. Marketing ist in vielen Unternehmen genau dieser Bereich – ein Posten auf der Ausgabenseite, der auf den ersten Blick verzichtbar erscheint. Doch dieser Blick ist trügerisch.

Marketing ist keine bloße Ausgabe. Es ist eine Investition. Und wie bei jeder Investition geht es nicht um den kurzfristigen Rückfluss, sondern um mittel- bis langfristigen Ertrag. Gerade in der Krise wirkt gutes Marketing wie ein Schutzschild: Es stabilisiert Deine Kundenbeziehungen, es hält Deine Marke sichtbar, und es legt das Fundament für den Aufschwung, wenn sich der Markt wieder erholt.

Wenn Du Marketing vollständig einstellst, verlierst Du Sichtbarkeit – bei potenziellen Neukunden, bei Bestandskunden und sogar bei Deinen eigenen Mitarbeitern. Und Sichtbarkeit ist die Grundlage für Vertrauen, Dialog, Empfehlungen und letztlich Umsatz.

Unternehmen, die auch in der Krise weiter in ihre Markenkommunikation investieren, erzielen langfristig bessere Ergebnisse als jene, die auf Tauchstation gehen. Das zeigen zahlreiche Studien, unter anderem von McGraw-Hill und Harvard Business Review. Sie belegen: Wer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiter wirbt, gewinnt schneller Marktanteile zurück – und zwar oft dauerhaft.

Diese Erkenntnis ist keine neue. Bereits in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre zeigte sich: Unternehmen wie Kellogg’s, die konsequent Marketing betrieben, überflügelten ihre zögerlicheren Wettbewerber – und blieben Marktführer über Jahrzehnte hinweg. Es geht also nicht nur um das Hier und Jetzt, sondern um Deine Position in der Zukunft.

Die Frage lautet also nicht: “Wie viel kostet uns Marketing in der Krise?” – sondern: “Was kostet es uns, wenn wir darauf verzichten?”

Es ist dabei nicht notwendig, mit dem vollen Budget weiterzumachen. Aber gezielte Maßnahmen, fokussierte Kampagnen und eine klare Kommunikationsstrategie sind in dieser Zeit wichtiger denn je. Auch mit einem reduzierten Budget lässt sich viel bewegen – wenn Du Dich auf die richtigen Kanäle und Inhalte konzentrierst.

In der Praxis heißt das: Überdenke nicht ob Du Marketing betreibst, sondern wie Du es effizient und wirkungsvoll gestalten kannst. Das bedeutet Prioritäten setzen, Prozesse verschlanken, neue Formate testen und vor allem: Dranbleiben.

Denn genau jetzt – wenn andere zurückschalten – ist Deine Chance, Dich klar zu positionieren, neue Kunden zu gewinnen und Deine Marke als stabilen, vertrauenswürdigen Akteur im Markt zu verankern.

Sichtbarkeit ist in der Krise noch wertvoller

In einem überfüllten Markt, in dem jeder um Aufmerksamkeit buhlt, wird Sichtbarkeit zur Währung. In der Krise ändert sich das Spiel: Viele Unternehmen fahren ihre Marketingaktivitäten zurück, Anzeigenbudgets werden eingefroren, Social-Media-Redaktionen auf ein Minimum reduziert. Die Folge: Der Lärmpegel sinkt. Und genau das ist Deine Chance.

Wenn andere leiser werden, wird Deine Stimme automatisch lauter. Du musst sie nur nutzen.

Sichtbarkeit bedeutet, im Kopf Deiner Zielgruppe präsent zu sein. Das ist in der Krise wichtiger denn je. Denn in unsicheren Zeiten greifen Menschen instinktiv zu dem, was ihnen vertraut ist. Und Vertrauen basiert auf Bekanntheit. Wenn Du regelmäßig sichtbar bist – durch Social-Media-Posts, Newsletter, Blogbeiträge, Videos oder auch klassische Werbung –, verankerst Du Dich in den Gedanken Deiner Kundschaft. Du wirst zur vertrauten Marke. Zum sicheren Hafen in einem unsicheren Umfeld.

Und das bedeutet nicht, dass Du immer laut und werblich sein musst. Im Gegenteil: Es geht darum, mit echtem Mehrwert aufzufallen. Mit Inhalten, die helfen. Mit Perspektiven, die Orientierung bieten. Mit Worten, die Mut machen. Menschen erinnern sich an Marken, die ihnen in schwierigen Zeiten zur Seite stehen.

Sichtbarkeit ist dabei nicht nur nach außen wichtig – auch intern spielt sie eine Rolle. Wenn Dein Team sieht, dass die Marke weiterhin präsent ist, Kampagnen laufen, Content produziert wird, stärkt das die Moral. Es zeigt: Wir geben nicht auf. Wir sind da. Wir machen weiter.

Darüber hinaus wirkt kontinuierliche Sichtbarkeit auch gegenüber Investoren, Geschäftspartnern und Lieferanten vertrauensfördernd. Denn wer sichtbar ist, signalisiert Stabilität, Handlungsfähigkeit und ein strategisches Vorgehen.

Ein besonders unterschätzter Effekt von Sichtbarkeit in Krisenzeiten: Du zahlst auf Deine Markenbekanntheit ein, ohne dass der Wettbewerb mithalten kann. Das verschafft Dir einen Vorsprung, der weit über die akute Phase hinausreicht. Denn Marken, die jetzt investieren, sind schneller im Kopf, wenn es wieder aufwärts geht – und damit auch schneller im Warenkorb.

Die Frage ist also nicht, ob Du es Dir leisten kannst, sichtbar zu bleiben – sondern, ob Du es Dir leisten kannst, es nicht zu sein.

Ein Tipp aus der Praxis: Nutze die Zeit, in der andere stillstehen, für kreative Formate. Teste neue Kanäle. Experimentiere mit Video. Starte einen Podcast. Teile echte Geschichten aus Deinem Unternehmen. Zeig Haltung. Positioniere Dich. Präsenz ist mehr als Werbung – es ist Kommunikation mit Haltung und Konsistenz.

Denn Marken, die sichtbar bleiben, bleiben relevant. Und Relevanz ist in der Krise der entscheidende Wettbewerbsvorteil.

Vertrauen gewinnt man nicht über Nacht

Vertrauen ist ein kostbares Gut – besonders in der Krise. Wenn Unsicherheit herrscht, ist Vertrauen der Anker, an dem sich Kund:innen, Mitarbeitende und Partner orientieren. Doch Vertrauen ist nichts, was man sich spontan erkaufen oder auf Knopfdruck erzeugen kann. Es entsteht über Zeit, über Konsistenz und über authentische Kommunikation. Und genau deshalb ist kontinuierliches Marketing in schwierigen Zeiten so entscheidend.

Menschen suchen in Krisen nach Orientierung. Sie wollen wissen: Wem kann ich trauen? Welche Marke steht zu ihrem Wort? Wer ist für mich da, auch wenn es schwierig wird? Wer kommuniziert ehrlich und klar – auch dann, wenn es keine schönen Nachrichten gibt? Wenn Du in dieser Phase sichtbar bleibst, empathisch kommunizierst und Deine Werte zeigst, stärkst Du das Vertrauen in Deine Marke nachhaltig.

Vertrauen entsteht durch Wiederholung. Durch Zuverlässigkeit. Durch das Gefühl: “Die sind immer noch da – auch wenn andere verschwinden.” Es geht nicht um kurzfristige Verkaufsbotschaften, sondern um langfristige Beziehungspflege. Darum, in Kontakt zu bleiben, zuzuhören, Hilfestellungen zu geben, echte Nähe zu schaffen.

Das gilt auch intern: Mitarbeitende vertrauen einer Marke, die klar kommuniziert, transparent handelt und sichtbar zeigt, dass sie sich um Kunden, Belegschaft und Geschäftspartner kümmert. Marketing ist hier kein Beiwerk – es ist das Bindeglied zwischen Führung, Team, Kunden und Öffentlichkeit.

Ein einfaches Beispiel: Stell Dir zwei Dienstleister vor. Der eine zieht sich in der Krise zurück, kommuniziert nicht mehr, Social Media liegt brach, der Newsletter verstummt. Der andere kommuniziert weiter – ehrlich, empathisch, lösungsorientiert. Er zeigt, was im Unternehmen passiert, wie man sich anpasst, was man gelernt hat. Wem wirst Du eher vertrauen, wenn Du wieder einen Auftrag zu vergeben hast?

Vertrauen wirkt doppelt: Es hilft in der Krise – und es zahlt sich danach aus. Denn Kund:innen erinnern sich daran, wer ihnen geholfen hat, wer transparent war, wer nicht nur verkauft, sondern unterstützt hat. Das führt nicht nur zu langfristiger Kundenbindung, sondern oft auch zu Empfehlungen.

Vertrauen zeigt sich übrigens auch in kleinen Dingen: in der Wortwahl, im Design, in der Reaktionsgeschwindigkeit auf Anfragen, in der Art, wie Du mit Kritik umgehst. Marketing ist das Schaufenster Deiner Haltung – nutze es bewusst.

Wer jetzt kommuniziert, wird als stabil wahrgenommen

In Zeiten der Krise suchen Menschen nach Stabilität. Sie wollen wissen, woran sie sind. Sie beobachten genau, wie Marken, Unternehmen und Führungspersonen sich verhalten. Marketing spielt hier eine zentrale Rolle – denn es ist das Sprachrohr Deiner Stabilität.

Wenn Du jetzt proaktiv kommunizierst, zeigst Du: Wir sind da. Wir haben einen Plan. Wir übernehmen Verantwortung. Das strahlt nicht nur nach außen, sondern wirkt auch nach innen. Gerade in unsicheren Zeiten suchen Menschen nach klarer Führung – nicht nur innerhalb von Unternehmen, sondern auch bei Marken, denen sie vertrauen.

Stabile Kommunikation bedeutet nicht, alles schönzureden. Es bedeutet, ehrlich zu informieren, Orientierung zu geben und Zuversicht zu vermitteln. Ein Newsletter, der transparent erklärt, welche Maßnahmen Du triffst. Ein Social-Media-Post, der Mut macht. Ein Video, das zeigt, wie Dein Team die aktuelle Situation meistert. All das signalisiert: Diese Marke ist handlungsfähig.

Und: Stabilität zieht an. Kund:innen entscheiden sich nicht nur rational, sondern emotional. Wenn sie das Gefühl haben, bei Dir gut aufgehoben zu sein – auch und gerade in schwierigen Zeiten – werden sie Dir treu bleiben. Oder sich für Dich entscheiden, wenn andere versagen.

Diese Wirkung gilt übrigens auch für Bewerber:innen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist Deine Arbeitgebermarke wichtiger denn je. Wenn Du in der Krise sichtbar, verlässlich und werteorientiert kommunizierst, ziehst Du Menschen an, die genau das suchen: Sicherheit, Haltung, Perspektive.

Auch Geschäftspartner achten in Krisenzeiten verstärkt auf Stabilität. Eine Marke, die ihre Kommunikation aufrechterhält, die transparent bleibt, signalisiert: Wir sind verlässlich. Wir sind ein Partner, auf den man bauen kann. Das kann gerade bei strategischen Allianzen, Investitionen oder wichtigen Projekten den Ausschlag geben.

Marktanteile gewinnt man dann, wenn andere sie aufgeben

In jeder Krise gibt es Unternehmen, die ihre Aktivitäten zurückfahren – und damit unwissentlich Raum für andere schaffen. Wenn Deine Wettbewerber in den Sparmodus wechseln, bietet sich Dir eine seltene Chance: Du kannst Marktanteile gewinnen, die in stabilen Zeiten hart umkämpft wären.

Warum? Weil Aufmerksamkeit endlich ist. Wenn andere ihre Sichtbarkeit verringern, wird es plötzlich ruhiger im Markt. Anzeigenplätze sind günstiger, Social-Media-Reichweite einfacher zu erzielen, redaktionelle Aufmerksamkeit leichter zu bekommen. Wenn Du diesen Moment nutzt, positionierst Du Dich nicht nur stärker – Du wirst in den Köpfen der Menschen präsenter.

Das ist wie auf einer Messe, bei der plötzlich nur noch die Hälfte der Aussteller erscheint. Du hast plötzlich mehr Fläche, mehr Sichtbarkeit, mehr Dialogzeit – ohne dass Du mehr zahlen musst. Die Bühne gehört denen, die sie betreten.

Und noch ein Punkt: Wenn andere ihre Kommunikation stoppen, geht oft auch ihre Beziehung zur Zielgruppe verloren. In Zeiten der Krise ändern sich Kundenbedürfnisse, Prioritäten, Entscheidungswege. Wer jetzt nicht präsent ist, verpasst diese Veränderung. Du dagegen kannst zuhören, Dich anpassen, schneller reagieren – und dadurch bessere Lösungen bieten.

Außerdem: Die Menschen erinnern sich. Wer sie durch die Krise begleitet hat, wer ihnen geholfen, Impulse gegeben oder einfach verständnisvoll kommuniziert hat – den vergessen sie nicht. Wenn sich die wirtschaftliche Lage verbessert, stehen die Chancen gut, dass genau Du davon profitierst.

Denke auch langfristig: Marktanteile sind nicht nur eine Zahl im Umsatzbericht. Sie bedeuten Bekanntheit, Vertrauen, Kundendaten, Feedback, Multiplikatoren. Wer heute sichtbar ist, schafft die Basis für die nächsten Jahre.

Heißt: Gerade wenn andere aufgeben oder pausieren, solltest Du durchstarten. Nicht unbedingt mit mehr Budget – aber mit mehr Klarheit, Mut und Strategie. Stell Dir vor, wie es wäre, nach der Krise als Marke dazustehen, die präsent geblieben ist, Kunden gewonnen und Beziehungen gepflegt hat. Du wärst nicht nur über Wasser geblieben – Du wärst geschwommen, während andere noch gerudert haben.

Online-Marketing: Kleine Budgets, große Wirkung

Viele denken bei Marketing an riesige Budgets, große Kampagnen, teure TV-Spots. Doch die Realität sieht längst anders aus – vor allem im digitalen Raum. Online-Marketing bietet Dir die Möglichkeit, mit kleinen Mitteln große Wirkung zu erzielen. Du brauchst keinen Millionenetat – Du brauchst Klarheit, Strategie und den Mut, ins Handeln zu kommen.

Hier sind die wichtigsten Online-Kanäle, die Du jetzt nutzen kannst – auch mit begrenztem Budget:

1. Social Media: Präsenz, Authentizität, Dialog

Plattformen wie LinkedIn, Instagram, TikTok oder Facebook bieten Dir direkte Zugänge zu Deiner Zielgruppe. Du brauchst keine aufwändigen Produktionen – ein ehrlicher Einblick in Dein Unternehmen, ein hilfreicher Tipp oder ein Kommentar zur aktuellen Lage reichen oft, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Zeige Dich, Deine Mitarbeitenden, Deine Werte. Baue echte Beziehungen auf – mit Interaktionen, Reaktionen, Geschichten.

2. Content-Marketing: Hilfreiche Inhalte, die Vertrauen schaffen

Nutze Dein Wissen. Teile, was Du kannst. Ob Blogartikel, Whitepaper, Anleitungen, Infografiken oder kurze Videos – Content ist der langfristige Weg zu Vertrauen und Sichtbarkeit. Menschen googeln Probleme. Wenn Deine Inhalte die Antworten liefern, bist Du im Spiel. Und: Guter Content wirkt über Monate oder Jahre – er ist kein Strohfeuer, sondern ein Lagerfeuer.

3. E-Mail-Kampagnen: Kundenbindung, Reaktivierung

E-Mail ist tot? Im Gegenteil. Gut gemachte Newsletter sind ein direkter Draht zu Deinen Kund:innen. Segmentiere Deine Liste, biete Mehrwert, erzähle Geschichten, verlinke Deine Angebote. E-Mail ist messbar, persönlich und oft unterschätzt. Besonders in der Krise kannst Du so Beziehung halten und Relevanz beweisen.

4. SEO & Blogs: Langfristige Auffindbarkeit

Deine Website ist mehr als eine digitale Visitenkarte. Wenn Du Inhalte veröffentlichst, die Suchanfragen beantworten, wird Deine Sichtbarkeit organisch wachsen. SEO (Suchmaschinenoptimierung) braucht Zeit – aber genau deshalb solltest Du jetzt starten. Jeder Blogbeitrag, jede optimierte Seite ist ein stiller Verkäufer, der rund um die Uhr für Dich arbeitet.

5. Performance Ads: Gezielte Leads mit messbarem ROI

Facebook Ads, Google Ads oder LinkedIn Sponsored Posts bieten Dir die Möglichkeit, exakt die Menschen anzusprechen, die Du erreichen willst. Du bestimmst Budget, Zielgruppe, Botschaft und kannst laufend optimieren. Das Beste: Du siehst genau, was funktioniert – und was nicht. Kein Blindflug, sondern datenbasiertes Wachstum.

Fazit: Du musst nicht alles auf einmal tun. Aber Du solltest irgendwo anfangen.

Online-Marketing lebt vom Testen, Lernen und Anpassen. Fang klein an. Miss Deine Ergebnisse. Lerne daraus. Und baue systematisch weiter. So entwickelst Du Schritt für Schritt eine nachhaltige Marketing-Strategie – auch mit begrenzten Mitteln.

Die Psychologie der Sichtbarkeit

Menschen vertrauen dem, was sie regelmäßig sehen. Das gilt für Marken ebenso wie für Personen. Die Psychologie dahinter ist simpel – aber wirksam: Was präsent ist, wird als relevanter, glaubwürdiger und vertrauenswürdiger wahrgenommen. In der Werbeforschung spricht man vom Mere-Exposure-Effekt: Allein durch die wiederholte Wahrnehmung steigt die Sympathie.

Das bedeutet für Dich: Wenn Du regelmäßig sichtbar bist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen sich an Dich erinnern, wenn sie Dein Angebot brauchen. Das ist kein Zufall – das ist Psychologie.

Gerade in der Krise wirkt dieser Effekt besonders stark. Wenn Unsicherheit herrscht, orientieren sich Menschen stärker an bekannten Mustern, an wiederkehrenden Signalen. Eine Marke, die regelmäßig kommuniziert, wird als stabil, verlässlich, nahbar wahrgenommen. Eine Marke, die abtaucht, wirkt dagegen instabil – auch wenn das faktisch gar nicht stimmt.

Wichtig ist: Sichtbarkeit muss nicht laut sein. Es geht nicht um Dauerbeschallung, sondern um Präsenz mit Haltung. Um Inhalte, die wirklich etwas beitragen. Um Botschaften, die ehrlich, hilfreich, nahbar sind. Wenn Du das schaffst, wirst Du nicht nur wahrgenommen – Du bleibst in Erinnerung.

Smartes Krisenmarketing: Was wirklich funktioniert

In der Krise brauchst Du nicht einfach „mehr Marketing“, sondern besseres Marketing. Smarteres Marketing. Hier einige konkrete Ansätze, die sich bewährt haben:

  • Content recyceln: Nutze bestehende Inhalte mehrfach – als Blog, Social Media Post, Podcast, E-Book.
  • Bestandskunden aktivieren: Deine treuesten Kund:innen sind jetzt Gold wert. Frag sie, was sie brauchen. Gib ihnen etwas zurück.
  • Transparenz zeigen: Sag ehrlich, was Sache ist. Das schafft Glaubwürdigkeit.
  • Community aufbauen: Lass Deine Kund:innen Teil Deines Weges sein. Frag, beziehe ein, danke.
  • Micro-Experimente starten: Probiere neue Formate oder Kanäle aus – mit kleinen Budgets, schnellen Feedbacks.
  • Purpose kommunizieren: Warum gibt es Dich? Was treibt Dich an? Menschen folgen Marken mit Sinn.

Kurz: Sei nahbar, ehrlich, relevant. Dann wirst Du nicht als Verkäufer gesehen – sondern als Begleiter.

Auch intern wirksam: Was Dein Team von Dir braucht

Marketing wirkt nicht nur nach außen – es wirkt auch nach innen. Dein Team beobachtet sehr genau, wie Du kommunizierst. Wie Du nach außen auftrittst. Ob Du klare Botschaften sendest – oder Unsicherheit ausstrahlst. Gerade jetzt braucht Dein Team Halt, Perspektive und das Gefühl, Teil einer starken Marke zu sein.

Marketing ist dabei ein entscheidender Faktor: Es transportiert Sinn. Es macht sichtbar, wofür Ihr steht. Es stärkt das Wir-Gefühl. Eine starke interne Kommunikation, regelmäßige Updates, Einblicke hinter die Kulissen, offene Dialoge – all das trägt zur Motivation bei.

Zeige, was Ihr schafft. Zeige, woran Ihr glaubt. Zeige, was Euch wichtig ist. Damit stärkst Du nicht nur die Kundenbindung – sondern auch die Mitarbeiterbindung. Und in einer Zeit, in der Fachkräfte rar sind, ist das oft entscheidend.

Die langfristigen Folgen, wenn Du das Marketing stoppst

Die meisten denken: „Wenn es besser wird, fangen wir wieder an.“

Aber so einfach ist das nicht. Denn:

Wer in der Krise Marketing einstellt, spart kurzfristig – und verliert langfristig. Denn Marketing ist kein Lichtschalter. Du kannst es nicht einfach ausknipsen und später wieder anschalten, ohne Verluste zu erleiden.

Hier die größten Risiken:

  • Reichweitenverlust: Du wirst weniger gesehen – und damit auch weniger erinnert.
  • Vertrauensverlust: Kunden zweifeln an Deiner Stabilität.
  • Markenerosion: Deine Marke verliert an Kontur, Wiedererkennungswert und emotionaler Bindung.
  • Kostenfalle: Um das wieder aufzubauen, was Du verlierst, brauchst Du später mehr Budget, Zeit und Energie.
  • Wettbewerbsnachteil: Andere besetzen die Positionen, die Du freigibst – und das oft dauerhaft.

Kurz: Wer jetzt verstummt, wird später schwer gehört. Wer jetzt präsent bleibt, ist später im Vorteil.

Der Wiederaufbau kostet mehr als das Dranbleiben.

Erfolgreiche Beispiele: Marken, die antizyklisch gewachsen sind

Zahlreiche große Marken haben genau in der Krise ihren Durchbruch geschafft – weil sie investiert haben, als andere zögerten.

Nicht jede Marke, die heute erfolgreich ist, hat in wirtschaftlich stabilen Zeiten ihren Aufstieg begonnen. Im Gegenteil – viele der beeindruckendsten Wachstumsstories stammen von Unternehmen, die gerade in Krisenzeiten ihre Sichtbarkeit erhöht, ihr Marketing intelligent genutzt und Marktanteile gewonnen haben, während andere auf die Bremse getreten sind.

Diese Beispiele – ob aus der Vergangenheit oder aus der jüngeren Zeit – zeigen eindrucksvoll: Antizyklisches Marketing ist kein Wunschdenken. Es ist eine strategische Entscheidung mit realer Wirkung.

📈 Amazon – Wachstum in der Dotcom-Krise

Beginnen wir mit einem Klassiker: Während viele Online-Unternehmen Anfang der 2000er im Zuge der Dotcom-Blase ihre Ausgaben drastisch senkten oder ganz vom Markt verschwanden, entschied sich Amazon bewusst dazu, weiter in Marketing, Kundenbindung und Logistik zu investieren. Jeff Bezos sagte sinngemäß: „Wenn wir jetzt aufhören zu investieren, sind wir in zwei Jahren nicht mehr da.“ Das Resultat? Amazon nutzte die geringere Konkurrenz in der digitalen Werbung und das schrumpfende Angebot, um seine Marktstellung massiv auszubauen – und wurde zum globalen Marktführer.

🛒 Zalando – Offensive in der Finanzkrise

Auch Zalando startete 2008 – also mitten in der globalen Finanzkrise. In einer Zeit, in der viele Einzelhändler auf Sparkurs gingen und kaum jemand E-Commerce als ernsthafte Alternative sah, setzte das junge Start-up auf massive Sichtbarkeit: Plakate, virale Spots („Schrei vor Glück“) und eine klare, emotional aufgeladene Markenpositionierung. Das war mutig – aber genau zur richtigen Zeit. Während stationäre Händler in Schockstarre verfielen, etablierte sich Zalando als E-Commerce-Vorreiter. Heute ist es eines der führenden Modeunternehmen Europas.

📦 Gorillas & Co. – Sichtbarkeit trotz Pandemie

Die Corona-Pandemie hat viele Branchen erschüttert – aber auch neue Chancen geschaffen. Unternehmen wie Gorillas, Flink oder Picnic haben diese Zeit genutzt, um stark in Marketing zu investieren. Sie besetzten plötzlich entstandene Lücken in der Nahversorgung, adressierten neue Kundenbedürfnisse (z. B. Lieferungen innerhalb von Minuten) und setzten massiv auf Performance-Marketing, Out-of-Home-Kampagnen und Social Proof. Der Aufbau von Markenvertrauen ging dabei Hand in Hand mit klarer digitaler Präsenz.

💻 Digitale Dienstleister & Agenturen – Sichtbar statt still

Auch viele kleinere Agenturen und Dienstleister im digitalen Raum haben in den letzten Krisen gezeigt, wie man durch gezielte Kommunikation wachsen kann. Wer jetzt auf Content-Marketing, SEO, Online-Kurse, kostenlose Webinare oder LinkedIn-Präsenz gesetzt hat, konnte sich im Markt behaupten – oder sogar neue Zielgruppen erschließen. Sie wurden zu vertrauenswürdigen Stimmen in der Unsicherheit.

🎯 Was alle erfolgreichen Beispiele gemeinsam haben

  • Klares Zielbild: Sie wussten, was sie erreichen wollen – und passten ihre Kommunikation entsprechend an.
  • Mut zur Lücke: Sie nutzten die Zurückhaltung der Konkurrenz, um sichtbar zu werden.
  • Kontinuität: Sie investierten nicht nur punktuell, sondern hielten ihre Aktivitäten aufrecht.
  • Kundenzentrierung: Sie verstanden, was Menschen in der Krise wirklich brauchen – und kommunizierten das.
  • Kreativität & Geschwindigkeit: Sie handelten schneller, flexibler und mutiger als andere.

Diese Beispiele zeigen: Du musst kein globaler Konzern sein, um in der Krise wachsen zu können. Wichtig ist nicht die Größe des Budgets – sondern der Wille, sichtbar zu bleiben, während andere verstummen.

Fazit: Jetzt ist nicht die Zeit für Rückzug – sondern für Führung

Krisen sind Prüfsteine. Für Unternehmen, für Teams – und für Marken. Sie zeigen, wer den Mut hat, Verantwortung zu übernehmen, wer Orientierung geben kann und wer bereit ist, auch in schwierigen Zeiten an seinen Werten, seiner Kommunikation und seiner Kundenbeziehung festzuhalten.

Wenn Du diesen Text bis hierhin gelesen hast, dann spürst Du wahrscheinlich, was viele Führungskräfte gerade spüren: einen inneren Konflikt. Auf der einen Seite steht der Impuls, Kosten zu senken, Risiken zu vermeiden, alles auf das absolute Minimum zurückzufahren. Auf der anderen Seite die Ahnung, dass Stillstand jetzt vielleicht teurer sein könnte als ein vorsichtiger Vorwärtsschritt.

Deshalb lass uns zum Abschluss die 12 wichtigsten Gründe noch einmal ganz konkret bündeln – und Dir eine starke Argumentation an die Hand geben, die Du für Deine Planung, Dein Team oder Dein Management nutzen kannst:

1. Marketing ist keine Ausgabe – es ist eine Investition.

Jeder Euro, den Du jetzt klug einsetzt, zahlt auf Deinen zukünftigen Umsatz ein. Marketing sichert nicht nur Deine Sichtbarkeit, sondern baut Beziehungen auf, stärkt Deine Marke und sichert Dir langfristig Wettbewerbsvorteile.

2. Sichtbarkeit ist keine Kür – sondern eine Überlebensstrategie.

In der Krise wird weniger kommuniziert – und damit steigt der Wert jeder einzelnen Botschaft, die Du sendest. Wer jetzt präsent ist, wird gehört, erinnert und als stabil wahrgenommen.

3. Vertrauen ist die härteste Währung in unsicheren Zeiten.

Und Vertrauen baust Du nicht auf Knopfdruck auf. Du musst es kontinuierlich verdienen – durch Kommunikation, Transparenz und Konsistenz.

4. Stabile Marken senden starke Signale.

Wenn Du kommunizierst, strahlst Du Handlungsfähigkeit aus – nach innen und nach außen. Das beruhigt Kunden, motiviert Mitarbeitende und zieht neue Talente an.

5. Marktanteile werden nicht in Boom-Zeiten verteilt – sondern in Momenten der Verunsicherung.

Wenn andere zurückweichen, kannst Du vorgehen. Wer jetzt die Lücken nutzt, wird später Marktführer sein.

6. Online-Marketing ist die effektivste Chance für kleine Budgets.

Social Media, SEO, E-Mail-Marketing, Performance Ads: Du kannst klein starten, gezielt skalieren – und jederzeit lernen, was funktioniert.

7. Sichtbarkeit hat psychologische Kraft.

Allein durch Präsenz wächst Vertrauen. Menschen folgen Marken, die sie regelmäßig sehen – besonders in Momenten, in denen sie Orientierung suchen.

8. Krisenmarketing funktioniert – wenn es klug gemacht ist.

Kein Gießkannenprinzip, sondern gezielte Maßnahmen mit echtem Mehrwert. Wer ehrlich, empathisch und relevant kommuniziert, wird als Partner wahrgenommen, nicht als Verkäufer.

9. Dein Team braucht Kommunikation – nicht nur Deine Kunden.

Marketing stärkt auch nach innen. Es motiviert, verbindet, gibt Halt. Und es zeigt, dass Du Führung übernimmst – auch in stürmischer See.

10. Wer jetzt aufhört, verliert doppelt.

Du verlierst Sichtbarkeit, Vertrauen, Marktanteile – und musst später teuer aufholen. Der Preis des Rückzugs ist oft höher als die Investition in kluge Sichtbarkeit.

11. Andere haben es vorgemacht – auch in der jüngsten Vergangenheit.

Ob Zalando in der Finanzkrise, Gorillas in der Pandemie oder digitale Agenturen während der wirtschaftlichen Verwerfungen: Wer mutig war, wurde belohnt.

12. Führung zeigt sich in der Krise – nicht danach.

Du musst nicht alles perfekt machen. Aber Du musst da sein. Zeig Haltung. Zeig Richtung. Zeig, dass Du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen – für Dein Unternehmen, Deine Kunden und Dein Umfeld.

Was Du jetzt konkret tun kannst:

  1. Mach eine Bestandsaufnahme: Welche Kanäle nutzt Du? Wo bist Du sichtbar? Was fehlt?
  2. Definiere klare Ziele: Willst Du Kunden binden, neue Leads gewinnen, Vertrauen aufbauen?
  3. Starte schlank – aber starte. Du brauchst keinen Masterplan für das nächste Jahr. Du brauchst den Mut, den ersten Schritt zu machen.
  4. Teste, optimiere, wiederhole. Online-Marketing lebt von Lernprozessen. Nutze sie.
  5. Kommuniziere mit Herz und Verstand. Zeig, wer Du bist. Was Dich antreibt. Was Du beitragen kannst.

Und das Wichtigste zum Schluss:

Marketing ist nicht der schöne Schein. Es ist der echte Ausdruck Deiner Haltung, Deiner Strategie, Deines Mutes. In einer Zeit, in der viele verstummen, braucht es Stimmen, die Orientierung geben. Marken, die Verantwortung übernehmen. Unternehmer:innen, die nicht nur an Gewinn denken – sondern an Wirkung.

Sei diese Marke. Jetzt.

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